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über Chancen und Risi-
ken aufklären und in einen
offenen Dialog mit den Bürgern
treten. So veranstaltet BOREAS bei-
spielsweise für die Einwohner so ge-
nannte „Windfeste“. Bei solchen Veran-
staltungen nutzt das Unternehmen die Ge-
legenheit, mit den Bürgern in Dialog zu treten
und schon die Kleinsten an das Thema Windkraft
heranzuführen. Die Grundschüler von Goldbach haben
einmal im Rahmen eines Windfestes die Windkraftanlagen
auf Namen wie „Pusteblume“, „Langer Silberpfeil“ und
Mächtiger Kondor“ getauft.
Der regionale Ausbau der Energieerzeugung durch Windkraft
ist von großer Bedeutung für den BOREAS-Gründer und
Geschäftsführer Jörg Kuntzsch: „Wir haben die Vision, bis
2030
den gesamten Strombedarf Thüringens durch saube-
ren, lokal erzeugten Ökostrom zu decken. Wir wollen den
Strom dort erzeugen, wo er auch verbraucht wird, also
Strom aus Thüringen für Thüringen.“ Um dieses Ziel zu er-
reichen, müssten jedoch zunächst im Freistaat mehr Flächen als
Windeignungsgebiete ausgewiesen werden. Bis 2030 ist eine Erwei-
terung von 0,3 Prozent auf ein Prozent der Flächen für die Strom-
erzeugung durch Windkraft geplant.
Die Weichen zur Gewinnung von Windenergie sind im Landkreis
Gotha bereits gestellt. Denn nicht nur für die reine Strom-
produktion eignet sich dieser Standort. Inzwischen hat sich
auch der größte deutsche Windkraftanlagen-Hersteller
ENERCON hier angesiedelt und plant in Gotha ein
Schulungs- und Logistikzentrum und schafft da-
mit zirka 80 Arbeitsplätze in der Region.
(
bo/me)
Installierte Gesamtleistung 2011: 801,3 MW
Gesamtzahl der Anlagen 2011: 601
Neu installierte Leistung 2011: 48,7 MW
Anzahl neu installierter Anlagen 2011: 20
Erzeugte Strommenge 2010: 1.205 GWh
Anteil Windenergie an EE-Nettostrom-
erzeugung 2010: 39 Prozent
Arbeitsplätze 2010: 1.570
Windkraftbranche in Thüringen
Potenziale der Windenergieerzeugung
in Thüringen
Ende 2010 erzeugten in Thüringen 581 Windenergieanlagen (WEA) mit ins-
gesamt 754 MW Leistung C0
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freien Windstrom. Damit deckt das Bundesland
12,3
Prozent seines Nettostrombedarfs. Thüringen hat weniger als 0,3 Pro-
zent der Landesfläche zur Nutzung von Windenergie ausgewiesen. Zudem ist
die Gesamthöhe von WEA oft auf einhundert Meter begrenzt. Damit ver-
schenkt das Land großes Potenzial für Klimaschutz und heimische Wert-
schöpfung. Ziel ist es, bis 2020 etwa ein Prozent der Landesfläche und zwei
Prozent bis 2030 für die Windenergie auszuweisen.“*
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Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V. , Grafik: Bundesverband WindEnergie e.V. Foto: Seggy (strassenblick)