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Energieeffizientes Bauen und Sanieren gewinnt
vor allem in öffentlich genutzten Gebäuden immer
stärker an Bedeutung. Innovationstreiber sind hier
nicht zuletzt die stetig steigenden Kosten für
Strombezug und Heizung. Eine große Chance, den
galoppierenden Kosten mit Verbrauchsminderun-
gen entgegen zu treten, bot 2009 bis 2011 das so
genannte Konjunkturpaket II. Es wurde bundes-
weit eingesetzt, um die Folgen der Finanzkrise
durch Investitionen der öffentlichen Hand
abzumildern.
Der Landkreis Gotha nutzte die bereit-
gestellten Fördermittel mehrheitlich,
um dringend notwendige energetische
Sanierungen an Schulen und Büroge-
bäuden durchzuführen. Dächer und Fas-
saden wurden umfassend gedämmt,
neue Fenster eingebaut, überalterte
Heizungsanlagen ersetzt oder Leucht-
mittel in Klassenzimmern modernisiert.
In der Summe werden dank der durch-
geführten Investitionen jährlich rund
1.267.000
Kilowattstunden weniger für
das Heizen der Gebäude sowie rund
313.000
Kilowattstunden weniger
Strom benötigt. „Das entspricht etwa
dem Heizenergieverbrauch von 60 Ein-
familienhäusern und dem jährlichen
Strombedarf von 49 Vierpersonenhaus-
halten“, stellt Landrat Konrad Gießmann
die Zahlen in eine greifbare Dimension.
Damit hat das Konjunkturprogramm ei-
nen großen nachhaltigen Effekt – so-
wohl für Klima und Umwelt, als auch für
unseren Haushalt.“
Insgesamt stand dem Landkreis Gotha
über das Konjunkturpaket II ein Inves-
titionsrahmen von rund zehn Millionen
Euro zur Verfügung, der bis Ende 2011
vollständig ausgeschöpft wurde. Was
aus den Mitteln entstanden ist, lässt sich
kreisweit beobachten. In Großfahner
beispielsweise erhielt der Plattenbau
der Grundschule ein neues Dach sowie
eine Sanierung für die Fugen; das Hort-
gebäude wurde gedämmt und mit neu-
en Fenstern ausgestattet (Wert: 227.000
Euro).
Die Grundschule Emsetal erhielt eine
Wärmedämmfassade und neue Fenster
für rund 186.000 Euro. Die Sporthalle
der Wölfiser Grundschule wurde für rund
750.000
Euro von Grund auf erneuert,
wofür der Landkreis über das Förderpro-
Verwaltung auf Effizienzkurs
gramm hinaus erhebliche Eigenmittel
einsetzte. Und ebenfalls wärmege-
dämmt sowie mit neuen Fenstern aus-
gestattet wurde der Verbindungstrakt
der Regelschule Neudietendorf für rund
173.000
Euro.
Die Grund- und Regelschule in Mech-
terstädt wärmt inzwischen eine neue
Pelletheizung; die Mädchen und Jungen
können ihr Mittagessen in einem ener-
getisch komplett sanierten Nebenge-
bäude einnehmen (Umfang 360.000 Eu-
ro). In Warza wurde zudem am Gebäude
der Regelschule der Verbinder gedämmt
und mit neuen Fenstern ausgestattet,
die Fugen des Plattenbaus abgedichtet
und in der Sporthalle ein neues Dach
aufgesetzt.
Parallel zu den deutlich sichtbaren
Projekten wirken verschiedene Maßnah-
men des Konjunkturprogramms eher im
Verborgenen. So wurden etwa unterir-
disch verlaufende Heizleitungen isoliert
(
Regelschule Ohrdruf) oder oberirdische
unter die Erde gebracht (Schulteil Apfel-
städt des von-Bülow-Gymnasiums). Für
Außenstehende ebenfalls kaum wahr-
nehmbar ist der Austausch veralteter