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tige Ausflugsziele für Besucher. Vor allem der Thüringer Wald ist
nicht nur bei Touristen sehr beliebt, denn auch erholungsuchende
Patienten kommen regelmäßig in die Kur- und Erholungsorte. So ist
das Hotel- und Gastronomiegewerbe ein starker Wirtschaftsfaktor,
denn der Landkreis Gotha verzeichnet jährlich im Schnitt 900.000
Übernachtungen und ist damit Spitzenreiter im Freistaat. Durch die
gute Infrastruktur werden auch der ländlich geprägte Norden und
das Burgenland touristisch immer mehr erschlossen. Rad- und Wan-
derwege werden dort kontinuierlich ausgebaut und der Städtetou-
rismus fokussiert sich zunehmend auf die Kreisstadt Gotha. In-
zwischen kooperiert der Tourismusverband Thüringer Wald / Gothaer
Land e. V. mit der Stadt Gotha und der Thüringer Tourismus GmbH
bei Veranstaltungen, Messen und Publikationen.
Über attraktive Freizeit- und Erholgungsangebote und eine florie-
rende Tourismusbranche hinaus hat sich die Region seit der politi-
schen Wende 1990 zu einer der wirtschaftlich stärksten in Thüringen
entwickelt. Im Vergleich zu anderen Landkreisen ist die Beschäf-
tigungsrate hier hoch und die Wirtschaftsleistung liegt an der Spitze
aller Thüringer Landkreise. Neben den klassischen mittelständischen
Branchen von Dienstleistern, Handwerksbetrieben und verarbeiten-
dem Gewerbe haben auch Großunternehmen wie Avery Dennison,
die Storck-Gruppe oder die Conti-Tech AG den Landkreis Gotha als
Standort gewählt, der somit zu den führenden Industriestandorten
Thüringens zählt. In einem leistungsstarken Wirtschaftsraum ist es
wichtig, auch auf zukunftsweisende Branchen zu setzen. Laut einer
aktuellen Studie im Auftrage des Bundesumweltministeriums, sind
in Thüringen zirka 14.000 Menschen in der Erneuerbaren-Energie-
Branche beschäftigt. Dazu zählen die Herstellung, der Betrieb und
die Wartung von Wind-, Solar-, Biomasse- oder Wasserkraftanlagen.
Somit ist Thüringen Vorreiter für diese Entwicklung, die enorme
Wachstumspotentiale enthält.
Diese Entwicklung ist angesichts der Energiewende auch notwen-
dig. Die Umstellung von fossilen auf regenerative Energieträger
steht momentan noch am Anfang, bietet jedoch wirtschaftliche
Chancen, die hiesige Unternehmen zu nutzen wissen. Inzwischen ha-
ben sich hier zahlreiche kleine und mittelständische Unternehmen
angesiedelt, die sich auf erneuerbare Enegien spezialisiert haben.
Auch Großunternehmen wie der Windanlagen-Hersteller ENERCON
nutzen den Landkreis als Standort und schaffen Arbeitsplätze in der
Region.
Verstärkt werden die erneuerbaren Energien von Privathaushalten
eingesetzt, vor allem durch Photovoltaikanlagen auf dem Hausdach.
Die Solartechnologie verzeichnet darüber hinaus thüringenweit ei-
ne größere wirtschaftliche Entwicklung als in anderen Bundes-
ländern. Dass der Landkreis Gotha in Thüringen zu den Spitzen-
reitern in Sachen erneuerbare Energie gehört, zeigen auch die
anderen Formen von alternativer Energie, die neben der Solarkraft in
der Region produziert werden.
Für diese Entwicklung ist auch die zentrale geografische Lage und
die gut ausgebaute Infrastruktur wesentlich. Entlang der Autobahn
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haben sich verschiedene gut ausgelastete Gewerbegebiete etab-
liert. Die Bundesstraßen 7, 88 und 247 verbinden den Landkreis
Gotha mit benachbarten Wachstumszentren wie Eisenach, der Tech-
nologieregion Ilmenau, Erfurt und Südthüringen. Auch an die Netze
des öffentlichen Verkehrs der Deutschen Bahn samt ICE-Strecke ist
Gotha optimal angebunden. Zudem befindet sich unmittelbar östlich
des Kreisgebietes der internationale Flughafen Erfurt-Weimar.
Insofern gehört der Landkreis Gotha nicht nur zu den wichtigsten
und von der Lage her günstigsten Wirtschaftsstand-
orten Thüringens, sondern trägt zudem bereits jetzt
schon mehr zur Energiewende bei als vergleichba-
re Regionen. (me)
Ekhof-Festival in Gotha
Auszeit in der Natur: Ohratalsperre
Fotos: TTG, Guido Werner, Maik Schuck, Joachim Negwer, Roland Krischke, Karte: Klett-Perthes